Dienstag, 27. März 2012

Band Of The Week: Lord Gore

LORD GORE sind eine Neuentdeckung, die unter die Kategorie fällt: "Schade, dass ich erst jetzt von ihnen erfahre!"
Leider existiert die Band nämlich seit fast sechs Jahren nicht mehr und hat es auch nur auf gerade mal zwei Alben und zwei Demos gebracht. Dennoch ist das was die Jungs aus Portland (Oregon) abgeliefert haben ein echter Kracher!


Erstklassig verbinden sie brutalen Old-School Death Metal mit krankem Pitch-Shifting Grindcore und bestechen durch abwechslungsreiche Songs. Passend dazu gibt es auch jede Menge witzige bis kranke einleitende Samples, die von kannibalistischen Gewalt- und Sex-Fantasien handeln. Darin stimmen beide Studioalben überein.
Allerdings ist es wirklich schwer zu sagen welche Platte besser ist. Denn sowohl  "The Autophagous Orgy" als auch "Resickened haben jeweils ihre Stärken. Aber der Reihe nach!

Das 2002er Album "The Autophagous Orgy" ist noch wesentlich tiefer im Grindcore verwurzelt als der zweite Rundling und setzt besonders gesanglich vermehrt auf aufkreischende als gutturale Vocals. Trotzdem ist es zu 100% ein Death Metal Album, dass sich mit tief-gestimmten Gitarren und viel Groove durch die Botanik walzt. Auch die Gitarren-Soli sind sehr ansprechend und machen durchaus Spaß. Füllmaterial findet man hier zu keinem Zeitpunkt, sondern eine starke Nummer reiht sich an die nächste. Dennoch kann man zweifellos 'Zombie Molestation (Raped By The Dead)' als einen der stärksten Songs hervorheben, da sich hier ein urkomisches Intro mit einem brutalen Death-Metal-Brett verbinden, das auch aus einem Proberaum in Tampa Florida hätte stammen können. Der Beat ist einprägsam und die Riffs lassen den Kopf geradezu unwillkürlich mitwippen. Alles in allem ein mörderisch gutes Album!

Der letzte LORD-GORE-Release "Resickened" orientiert stärker als älteres Material der Band an Brutal Death Metal und wütet in einer Art und Weise durch 51 Minuten Spielzeit, dass es eine wahre Freude ist. Dadurch sind die Songs zwar nicht mehr so eigenständig wie noch auf dem Debütalbum. Allerdings ist der Hass-Batzen dafür eine ziemlich kompakte Angelegenheit, die jedes Extremisten Herz höher schlagen lässt. 
Vor allem da bei aller Brachialität immernoch genug Platz für groovige Songs wie 'Liquid Lunch' und eingängige Rocker á la 'Gastric Gore-Met', die beide auf jeden Fall zu den Anspieltipps zäheln.
Fans von ROMEPROP und CLITEATER werden vor allem gegen Ende des Albums ihre Freude haben, da der Titeltrack wieder stärker in Richtung Goregrind tendiert. Auch hier kann man abschließend nicht mehr tun als der Platte einen hohen Qualitätsstandard zu attestieren und jedem Extreme-Metal-Fan zu empfehlen dieser Deathgrind-Melange mal eine Chance zu geben. Es lohnt sich!

Wer darüberhinaus sich noch ein wenig mehr mit den Band Mitgliedern auseinandersetzt wird ziemlich schnell feststellen, dass man in Portland wohl nicht viel tun kann außer Metal-Bands zu gründen. Denn allein  Drummer Colon Bowel ist/war bis dato in insgesamt zehn Bands (die man hier nachlesen kann). Davon kann man insbesondere WEREGOAT empfehlen, die letztes Jahr eine starke Black-Death-Scheibe raus gebracht haben. Aber das ist eine andere Geschichte.

[Adrian]

1 Kommentar:

  1. Niiiiiiiiiiiiiiiiiiiice..... Macht doch immerwieder Spaß zu lesen. Bücher verbrennen und nur noch Blogspot lesen, so und nicht anders

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