Donnerstag, 25. April 2013

CD-Review: Impactor


Hinter Koblenz hört die Welt nicht auf, auch wenn das so mancher Kosmopolit denken mag. Aber gerade in ländlichen Gegenden wie dem Hunsrück in Rheinland-Pfalz kann man sympathische Bands entdecken. 
IMPACTOR ist so eine Gruppe und hat sich seit der Gründung 2005 vollständig dem Old-School Metal verschrieben. Dabei wurden alle Register gezogen und laut Waschzettel zum aktuellen Album "Arise In Decay" alle Zutaten von Thrash über Heavy & Speed bis Death Metal in einen Kopf geworfen, um einen eigenen Stil zu kreieren.

Den Death-Metal-Einfluss habe ich zwar noch nicht entdeckt, aber ansonsten kann man der Beschreibung durchaus zustimmen. IMPACTOR sind tatsächlich metertief im Gebolze der 80er Jahre verwurzelt und repräsentieren diesen Stil mehr als authentisch, was schon die beiden ersten Songs 'Death By Train' und 'Through The Wall' eindrucksvoll unter Beweis stellen. Jedoch ist der Drum-Sound stellenweise ein wenig schwach auf der Brust und klingt besonders bei den Blasts (wie in 'Outatime') eher wie ein wildes Metronom auf Ecstasy.

Gesanglich scheint sich Fronter Armin eine Menge von alten KREATOR und EXODUS abgeschaut zu haben und lässt einen verrückten Shout nach dem anderen raus. Das traditionelle Riffing passt da auch sehr gut und schlägt ebenfalls in die 80s-Kerbe. Viele Querverweise zu Truppen wie OVERKILL oder DEATH ANGEL werden hier deutlich, aber EXODUS kann trotzdem noch der größte Einfluss zugeschrieben werden, denn ein Song wie zum Beispiel 'A Night At Cannibals' hat eine Menge von den Frühwerken der Bay-Area-Truppe, auch wenn (zum Glück) die deutsche Räudigkeit stets vorhanden ist, die den teutonischen Thrash vom Amerikanischen unterscheidet.  
Insgesamt hauen IMPACTOR richtig gut rein und steigern die Qualität von Song zu Song und Durchlauf zu Durchlauf! Außerdem gibt es bis auf die erwähnte Drum-Problematik mit den Blasts und ein paar allzu ausgelutschte Standard-Riffs nichts zu bemängeln. 
Klar, IMPACTOR revolutionieren nicht die Szene und die erste Old-School Thrash Band der 2000er sind  sie  auch nicht, aber macht ja nichts. Die Pfälzer machen auf "Arise In Deacay" im Grunde keine groben Fehler und hinterlassen einen guten Eindruck. Des Weiteren sollten Vintage-Sammler Final Gate Records im Auge behalten, denn dort soll noch dieses Jahr das Album als LP und MC erscheinen (die CD gibt es dort bereits seit 2012).

7 von 10 Punkten

[Adrian]

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