Dienstag, 11. Juni 2013

CD-Review: Bukowski Family "Unpleasantries Abundant"

Black-/ Death Metal aus Osteuropa? Klingt zunächst nicht besonders ungewöhnlich, allerdings spielt die BUKOWSKI FAMILY auf der EP "Unpleasantries Abundant" alles andere als gewöhnlichen Metal dieser Prägung.
Denn mit den textlichen Themen befindet man sich eher im Grind beziehungsweise Gore Bereich, was sich auch nicht ganz unerheblich auf die Musik auswirkt. Die Songs zeichnen sich durch zahlreiche Tempowechsel aus. Vom Blastbeat-Sperrfeuer bis hin zu langsamen Passagen mit dezentem Keyboardeinsatz (bitte nicht mit irgendwelchen "Soundteppichen" aus dem Heulsusen-Black-Metal verwechseln!) ist alles dabei. So dass auf der mittlerweile vierten EP der Band am Ende eine krude Mischung aus Black, Death und Grind entsteht, die man erst mal unter einen Hut packen muss. Ebenso vielfältig zeigt man sich an den Vocals. Da wechselt sich heiseres Geschrei mit Growls ab, welche manchmal getunnelt und manchmal auch gepitcht klingen. Neben der Musik, ist es gerade dieser Aspekt, der unweigerlich dazu führt, dass man sich an Bands wie z.B. BENIGHTED erinnert fühlt. Des Weiteren scheinen auch die Polen von ANIMA DAMNATA hier als Vorbild gedient zu haben.
Ob sich Charles Bukowski jemals hätte träumen lassen, dass er als Inspirationsquelle für eine derartige Band herhalten würde, darf wohl bezweifelt werden. Allerdings geht das Konzept gut auf. Bukowski befasste sich in seinen Texten, die hauptsächlich in Gedichtform verfasst wurden, mit brutaler Gewalt und verstörenden Sexfantasien sowie dem Alltag auf der Straße. Eben diese Themen werden von den Ungarn perfekt aufgegriffen und erzeugen in Kombination mit der Musik den passenden Trip in eine abgefuckte Welt des Horrors, very nice! Das ganze wird sogar noch weiter getrieben, in dem man sich natürlich auch in entsprechender Kluft präsentiert. Das mag sicherlich nichts neues sein, aber die sechs Fleischerhakenfetischisten bringen das ganze doch recht überzeugend rüber und schaffen damit auch in Videos eine Atmosphäre alla Saw, Texas Chainsaw Massacre oder Wrong Turn. Somit geht das Konzept auf und man kann über das konsequente Vorgehen der Band nur freudig staunen.

Als Anspieltipps von der vorliegenden EP kann man allen Interessierten den Song '6Teen' ans Herz legen. Wer die langsamere Gangart bevorzugt, zieht sich 'Fountaine Of Woe' rein. Für weitere Informationen, checkt einfach die geschmackvoll aufgemachte Bandseite.
"Unpleasantries Abundant" erscheint am 15. Juni über Artificial God Productions.

8 von 10 Punkten

[Lukas]

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