Freitag, 11. April 2014

CD-Review: Shrike "Sieben"

SHRIKE sind eine Berliner Band, die nun auch schon eine Weile im Geschäft ist, im Jahre 2006 haben sie ihr erstes Album auf die Menschheit losgelassen. "Sieben" ist nun der dritte Output der Band, deren Produktion sie im siebten Jahr ihres Bestehens gestartet haben, wodurch sich auch ihr Albumtitel erklärt.
Geboten wird roher, ruppiger Black Metal, der aber nicht einfach stumpf daher
bollert, sondern immer wieder durch psychedelische oder rockige Elemente aufgelockert und somit auch nach mehreren Durchläufen immer noch etwas zu bieten hat. Auch sonst wissen die Jungs ihre Songs gekonnt zu variieren, und das obwohl sie im doch relativ eng gesteckten Rahmen des Old-School-Black-Metal operieren und auf so neumodische Spielereien wie Keyboards ganz verzichten. Da wären zum einen die hypnotischen Schreie im Bandsong 'Shrike', nur um dann im nächsten Song komplett die traditionelle Keule zu schwingen, inklusive klirrenden Gitarren und sägenden Riffs. Hier geht es dann deutlich doomiger und fieser zu Werke, auch wenn die geflüsterte Passage etwas kitschig rüberkommt und ein bisschen den Druck nimmt sowie den Zauber der Monotonie im Nichts verschwinden lässt.
Der größte Schwachpunkt der Band ist aber leider zugleich ihr größtes Alleinstellungsmerkmal, nämlich der relativ verständliche deutsche Gesang, dem es alles in allem aber etwas an Variabilität und Schmutz fehlt, um wirklich mit der Instrumentalseite mithalten zu können. Dazu kommen noch relativ überflüssige Spoken-Word-Passagen, deren Sinn sich mir nur ganz selten erschliesst. All das soll aber nicht zu negativ klingen, denn SHRIKE haben hier wirklich kein schlechtes Album abgeliefert. Solider, roher Black Metal mit durchaus gekonntem Songwriting und sehr schönen Ideen, der ein wenig an seinem schwach-brüstigen Gesang scheitert.


Wer den Jungs eine Chance geben mag und auf traditionellen Black Metal steht, aber auch nichts gegen die eine oder andere frische Idee hat, sollte durchaus zugreifen, wirklich falsch macht er mit "Sieben" nichts. Kann ja nicht jedes Album ein direkter Klassiker sein.
Das Album kann seit heute über die Band direkt bezogen werden.

7 von 10 Punkten

[Nezyrael]

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