Dienstag, 14. Oktober 2014

Angehört: Wound - Obscure Infinity "Souls Of Eternal Damnation"



Dass sich bei FDA Rekotz so ziemlich die besten Bands der New Wave of German Death Metal herumtreiben, sollte sich ja inzwischen herumgesprochen haben. Dennoch überraschen uns einige Erscheinungen mit ihrer Qualität. "Souls Of Eternal Damnation" ist so eine Platte, die mit WOUND und OBSCURE

INFINITY gleich zwei Perlen der westdeutschen Todeskunst darbieten kann.
Je einen Song präsentieren beide Gruppen und haben dabei keinesfalls versucht irgendwelchen Ausschuss zu verramschen, den sie auf ihren bisherigen Alben nicht unterbringen konnten. Beide Titel sind feinster Old-School Death Metal mit einer Menge kreativer Ansätze, epischer Ausflüge und einnehmender Theatralik. Die Hessen von WOUND machen den Anfang mit 'Kingdom Of Deceit' und tun das, was sie am besten können: die Stockholmer Schwedentod-Schule mit heftigen Anleihen aus Punk und Crust mixen und das Ganze mit den fiesen Schreien von Fronter Schettler garnieren. Mit fast sieben Minuten nehmen sich die Wiesbadener hier ungewöhnlich viel Zeit und nutzen den gewonnen Raum, um ihren Track mit einem doomigen Vibe und einem ausladenden Choral ausklingen zu lassen. Sollte dieser Track die Richtung für das nächste WOUND-Album vorgeben, können wir uns auf einiges gefasst machen.
Bei OBSCURE INFINITY steht uns bekanntermaßen die Veröffentlichung eines dritten Albums bereits in wenigen Monaten ins Haus und ob 'Perdition Destiny' ein stilistischer Vorgeschmack wird, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Was allerdings gesagt werden kann, ist dass die Westerwälder auf dieser Vinyl ihren eigenen Weg konsequent weitergehen und gerade in Sachen Lead-Gitarre mal wieder alle Register ziehen. Besonders im virtuosen Solo zeigt sich erneut die Klasse von Saitenhexer Stefan, der so ziemlich alles an die Wand spielten kann, was im europäischen Underground eine Klampfe halten kann. Lumpen lässt sich aber auch nicht die Gesangsabteilung, die ihr ganzes stimmliches Spektrum von Growls bis Gekreische auspackt. In diesen etwa 280 Sekunden steckt einfach eine Menge drin!



Für eine Spielzeit von knapp zwölf Minuten wird auf "Souls Of Eternal Damnation" viel geboten und das macht diese Kooperation zu einem der Highlights der zweiten Jahreshälfte. Hier wird nicht abgekupfert oder rumgejammert, dass man das Rad nicht neu erfinden könne, da ja alles im Extreme Metal schon mal da gewesen sei. Bands wie WOUND und OBSCURE INFINITY sind die lebenden Beweise dafür, dass der Old-School Death Metal lebendiger denn je ist und eben noch nicht alles gesagt wurde. Ich kann jedem Extremisten nur wärmsten empfehlen sich diese Scheibe zu zulegen. Passt allerdings auf! Mit gerade einmal 100 roten und 400 schwarzen Schallplatten ist dieser Release streng limitiert und könnte schnell zum Sammlerstück werden.
Wer also noch eine Kunststoffscheibe haben will, kann sich seit dem 09. September an den Mailorder von FDA Rekotz wenden.

[Adrian]

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