Dienstag, 12. Mai 2015

Revisited-Review: Venom "Fallen Angels"


Eine englische Band hat mit zwei Alben eine Revolution ausgelöst. Den Metal brutalisiert und einem ganzen Genre seinen Namen verpasst. Nach Höhen und Tiefen kamen die Briten 2011 mit einem bärenstarken Album names "Fallen Angels" via Spinefarm Records zurück und bewiesen, dass man auch mit Ende 40 noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Ich nenne hier bewusst nicht den Bandnamen, denn das hat der ehemalige Kollege Yoek vor vier Jahren in seinem Review bereits oft genug getan. Lest einfach selbst, denn abseits der inflationären Verwendung der Kapellenbezeichnung, ist das Review äußerst lesenswert.
VENOM - die Legende lebt, und mehr denn je, denn 30 Jahre! nach ihren Debüt-Album "Welcome To Hell" hat die wohl mittlerweile berühmteste Krach-Kapelle der Welt ihr 13. Studio-Album unter dem Titel "Fallen Angels" abgeliefert, welches für mich aber auch wieder der Beweis ist, das diese Band zu Recht mehr wie einen Kult – Status besitzt. Auch in den Achtzigern oft als Rumpel-Combo bezeichnet, wurden sie schon durch ihr zweites Album "Black Metal" die Ur-Väter und Namensgeber eines Genres, mit dem sie eine nicht mehr zu stoppende Welle auslösten, obwohl ihre Art des Metals eher im Thrash anzusiedeln ist und heute als Old-School bezeichnet wird.
Ich war gerade mal 16 Wiegentag-Jahre alt, da bekam ich über Umwege, anno 1985, eine MC zugespielt, welche bereits das vierte Album von VENOM war, "Possessed" der Titel, welcher im wahrsten Sinne des Wortes mich besessen von der Musik der Engländer machte, und um es kurz zu machen, genau so ähnlich klingt, wie auch das aktuelle Album von Cronos & Co, also schmutziger, roher Black'n'Roll, thrashlastig, rotzig und vor allem mit ordentlich Groove. VENOM ist über die Jahre sich so trve geblieben, wie kaum eine andere Band, sie halten an ihren Konzept fest und haben sich auf ihre eigene Art weiterentwickelt, wenn man das überhaupt so sagen kann, denn VENOM klingt wie VENOM, egal welches Album man her nimmt, und das ohne Abnutzungserscheinungen, das soll den Engländern erst mal einer nachmachen.
Auf den neuen Silberling von VENOM wurden 13 Songs verewigt, welche über etwas von 57 Minuten nur so von purer Energie strotzen, als wäre es erst der Anfang einer Band, Spielfreude pur und nach 30 Jahren keine Spur der Abnutzung, im Gegenteil, VENOM laufen zur Hochform auf, auch wenn Cronos, der Bandleader das beachtliche Alter von fast 49 Jahren erreicht hat. Gekonnt eingebaute Tempowechsel , wie sie von der Band eher selten in dieser Art zu hören waren sind eingebaut worden, dazu hat man sich insgesamt zwar auf den VENOM typischen Stil eingeschossen, nur mit dem Unterschied, dass das gebotenen Material variabler angeboten wird. Zwar bleibt der musikalische Rahmen eng gesteckt wie gewohnt, doch in diesem Raum bewegen sich VENOM ungewohnt agil und abwechslungsreich. VENOM sind halt VENOM geblieben und das ist auch gut so, ohne Experimente geht die Band ihren eigenen Weg unbeirrt weiter und wer VENOM immer mochte wird sie auch weiterhin mögen.

VENOM marschiert weiter wie gewohnt, ist eine der trvesten Bands der Metal Geschichte, es gibt zwar nicht viel ungewöhnlich nennenswert neues und dennoch wirkt das gebotene Material frisch, dazu mit einigen Raffinessen versehen. Was will man also mehr, wo VENOM draufsteht soll auch VENOM enthalten sein und das ist hier garantiert der Fall, das stärkste Album der Engländer seit langen.

10 von 10 Punkten

[Yoek]

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