Donnerstag, 2. Juni 2016

Tape gehört: Manzer "Beyond The Iron Portal"

Ab in die Steinzeit! Urtümlich und wider jedweder modernden Strömung wüten die Franzosen von MANZER auch auf ihrer aktuellen Scheibe "Beyond The Iron Portal", die Infernö Records nun auch auf Magnetband gebannt hat. Passender könnte der 666. Beitrag auf unserem Blog nicht gewählt sein.
Die Genre-Bezeichnung "Black Thrash" ist hier absolutes Understatement. Die
Gitarren rocken in nostalgischer Tradition, die wiederum an die junge NWoBHM erinnert (siehe zum Beispiel 'Prepare Your Souls To Die'), oder schrubben MOTÖRHEAD-Bretter herunter, die  mit jeder Menge angeschwärztem Punk vermischt wurden. Technisch ist man dabei voll auf der Höhe und übertrifft meistens die Anforderungen der selbst-gewählten Schublade (allein das Feuerwerk in 'Maètre é Cunpagnun' beweist dies). Stimmlich ist man eindeutig bei CELTIC FROST daheim, das macht spätestens das einführende "Uhh!" (samt zäh wabernder Rhythmik) bei 'Nuclear Necropolis' überdeutlich. Vermehrt schwarzmetallisch wird man eher im letzten Drittel der MC wenn mit 'Semen Goddess' die alte BATHORY-Keule (im Stile der Werke vor "Under The Sign Of The Black Mark") ausgepackt wird. 

Insgesamt ist MANZERs 2016er Opus vor allem eine Hommage an die Pioniere des proto-extremen Metals und die alte Schule per se. Neumodische Auswüchse wie getriggerte Drums oder Einflüsse aus den Bereich Hardcore oder Postrock wird man hier nicht finden - alles was nach 1984 im Metal stattgefunden hat, wird hier bereitwillig ignoriert. Das mögen die einen stumpf oder einfallslos nennen, aber Jünger der rotzigen Ursuppe des Heavy Metals versetzt solche Musik in Verzückung. Wer also DARKTHRONE erst ab "The Cult Is Alive" lieben gelernt hat und VENOM mit jeder Faser seiner stinkenden Kutte huldigt, ist bei "Beyond The Iron Portal" gut aufgehoben. 
Seit 6. Mai ist das Tape bei Infernö Records bestellbar.

[Adrian]

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