Sonntag, 4. September 2016

Reingehört: Demonbreed "Where Gods Come To Die"

LAY DOWN ROTTEN gibt es nicht mehr, aber Fans müssen trotzdem nicht traurig sein, denn ein Großteil der Mitglieder hat unter dem Banner DEMONBREED ein neues Zuhause gefunden und mit "Where Gods Come To Die" auch schon einen ersten Longplayer aufgenommen.
Der Titeltrack ist zugleich auch das Intro und baut mit düsteren Chören und
gruseligen Geräuschen eine spukige Atmosphäre auf, die man aber mit einer ordentlich Portion Death Metal in 'Vultures In The Blood Red Sky' direkt wieder auflöst. Klangtechnisch wird der Reigen mit einer dunkeln Mischung aus groovigen Death Metal, wabernder Old-School-Romantik und grollender Schwärze eröffnet. Das erinnert stark an FLESHCRAWL aber auch ein wenig an die Sachsen von PURGATORY. Das allein wäre eigentlich nicht mal ein Review Wert - denn solche Scheiben gibt es derzeit wöchentlich im Sechserpack. Allerdings hatte bereits LAY DOWN ROTTEN seine Mitglieder in die Welt hinausgesendet und durch das Engagement bei unter anderem MILKING THE GOATMACHINE oder auch CARNAL GHOUL hört man bei Titeln wie 'Summon The Undead' mehr Facetten heraus als man es bei einer weiteren 0815-Old-School-Death-Metal-Truppe tun würde. Bei DEMONBREED werden die Riffs zu Kreissägen und die Beats stampfen auf wie ein Schlaghammer, während die Growls bedrohlich aus den Boxen schallen. Das Konzept mag auch hier konventionell sein, aber die Umsetzung geht wirklich gut runter. Tempo und Gewalt sind in diesem Zusammenhang stimmig und vermischen sich immer wieder wie bei 'Barren Wasteland' zu kräftigen Mörsergeschossen, die das Trommelfell durchweg beschäftigen. Trotz der sehr guten Umsetzung lässt das Interesse dennoch von Durchlauf zu Durchlauf nach. Auf Dauer schafft man es insgesamt einfach nicht hängen zu bleiben. 

Ein fettes Highlight ist dann aber doch auszumachen. Das ausgefallene EDGE-OF-SANITY-Cover 'Blood Colored' sorgt für aufhorchende Ohren, bevor das deutlich angeschwärzte 'Seed Of Ferocity' die Messe noch einmal mit einem Ausrufezeichen beendet. Schade, dass auf dem Dreher nicht häufiger etwas wilder mit Klargesang und obskuren Melodien experimentiert wird. Das würde die Langzeitmotivation sicher steigern. Alles in allem kann ich DEMONBREED aber keine spielerischen Vorwürfe machen. Krasse Grunts, bestialische Drums und Gitarren wie Streitäxte sind eine tolle Basis um exzellenten Death Metal zu produzieren. Was man auf "Where God Come To Die" jedoch vermisst die zwingenden Ideen und etwas, was den Tracks dabei hilft im Ohr zu bleiben. Im Grunde sind das auch fast die gleichen die Probleme, die ich auch schon mit LAY DOWN ROTTEN immer hatte, aber hier ist man durch die Einflüsse der anderen Bands und Projekte der Mitglieder nicht ganz so eingefahren wie bei der genannten Ex-Gruppe. Fans der Musiker und ihrem bisherigen Schaffen können aber ruhig zu greifen und glücklich werden. Übersättigte Death-Metaller wiederum werden nichts entdecken, was sie nicht bisher schon kannten und sich bereits nach den ersten Durchläufen bedient fühlen. Die CD ist seit 22. Juli über Testimony Records erhältlich. 


[Adrian]

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