Donnerstag, 30. März 2017

CD-Review: Sarkrista "Summoners Of The Serpents Wrath"

SARKRISTA ist ein Name, den man mittlerweile im Underground kennt. Die Norddeutschen sind zwar keine Durchstarter im eigentlichen Sinne und finden auch nicht auf den vorderen Seiten der großen Magazine statt, aber für den inneren Zirkel der Szene ist dieser Act ein Indikator für guten Geschmack. Live wie auch auf Platte räumen die Schleswig-Holsteiner seit sechs Jahren ordentlich ab, weswegen ihr Zweitwerk "Summoners Of The Serpents Wrath" auch zu Recht von vielen Schwarzheimern sehnlichst erwartet wurden.
Das vorliegende Werk umfasst neun Titel und bringt es auf etwa 50 Minuten
Spielzeit, die man sehr tight zusammengeschnürt. Viel Zeit wird auf diesem Longplayer nicht verloren. Die Riffs lodern ziemlich unverholen im Vordergrund, während sie vom Drumming peitschend vorangetrieben werden. Dadurch wirken die Kompositionen klassisch und erinnern an archetypische Kapellen wie NAGELFAR oder TAAKE. Die Melodien ergießen sich in Kaskaden und der Gesang von Fronter Revenant ist aggressiv und inbrünstig, wie es sein muss. Songs wie der Titeltrack oder 'Ascending From The Deep' klingen als seien sie spätestens Mitte der 2000er Jahre entstanden. Das soll jedoch keine Kritik sein. Im Gegenteil: im derzeitigen Gewühl aus Shoegaze, Cascadian und Avantgarde Black Metal ist man ganz froh eine Band vor sich zu haben, die vertraute Trademarks nutzt um sie in einnehmenden Klangbildern stringent zu arrangieren. Das klingt jetzt komplizierter als es ist - denn im Grunde halten es die Jungs von SARKRISTA simpel und haben damit Erfolg. Natürlich ist es auch hilfreich, dass man sehr gute Song-Writer in der Band hat, die einfach wissen welche Details eine Melodieführung haben muss, damit sie ins Ohr geht obwohl die Gitarren scharf rattern und die Schießbude glüht. Mit 'The Sea Part 2 (My Cold Grave)' beweist man wiederum, dass die Nordmänner auch wissen, wann man einen Gang rausnehmen muss und zeigen sich von ihrer verträumten Seite (ich rede hier vor allem von den Piano-Passagen)
.

Insgesamt dominiert allerdings die schwarze Streitaxt, die SARKRISTA gekonnt schwingt. "Summoners Of The Serpents Wrath" ist episch, erhaben und zu 100% Black Metal. Wenn ihr Schwarzmetall der alten Schule sucht, dann führt euch kein Weg an diesem Werk vorbei. Kurzum, SARKRISTA ist eine Mischung aus exzellentem Musikhandwerk und schwarzmetallischer Kompromisslosigkeit.
Wer sich  berufen fühlt dieses Ungetüm zu bändigen, kann sich seit dem 06.03.2017 seine Kopie bei Purity Through Fire abholen.

9 von 10 Punkten

[Adrian] 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen