Montag, 29. Mai 2017

CD-Review: Steingrab "Mystik"

Vier Jahre hat es gedauert, aber Schwarzmetall-Atmosphäriker Mahr hat sein STEINGRAB-Zweitwerk fertig gestellt und unter dem Namen "Mystik" bereits Anfang diesen Monats veröffentlicht. Im Grunde macht der Hesse genau da weiter wo "Äon" vor vier Jahren aufgehört hat.

Dichte, hochemotionale Kompositionen paaren sich mit verzweifelten Schreien und depressiven Riffs, die auch auf dem Piano ausgetragen werden können (wie bei 'Der Spiegel'). Neben eher schwermütigen Stücken wie 'Styx' werden bei 'Zeugen der Macht' die ganz breiten Klangteppiche und dicken Soundwände ausgepackt. Mit 'Scheintot' und dem Titeltrack 'Mystik' wird es wieder hymnenhafter, während im Hintergrund auch gerne mit Samples experimentiert werden darf. Der siebte und letzte Titel "Der letzte Schein des Mondes" dauert auch exakt sieben Minuten und sorgt mit einem warmen Grundrauschen für einen leicht verträumten Ausklang, der die knapp 42 Minuten Spielzeit stimmig beendet.

Die Texte sind erneut auf Deutsch und vermeiden gekonnt die Gefahr kitschig zu klingen. Der LANTLOS-Bezug ist ein wenig in den Hintergrund getreten, wofür inzwischen mehr Einflüsse von NOCTE OBDUCTA zu finden sind. Alles in Allem bleibt STEINGRAB aber seinem individuellen Stil treu, der weder DSBM, noch Avantgarde noch ganz klar Atmospheric Black Metal sein will. Mahr hat seine ganz eigene Nische gefunden und macht seine Sache dort richtig gut.
Wer Interesse am Album hat, kann sich direkt via Bandcamp an den Musiker wenden - bereits seit dem 7. Mai liegt  "Mystik" dort für euch bereit.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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