Montag, 1. Mai 2017

Reingehört: Extremity "Extremely Fucking Dead"

Auch wenn der Death-Metal-Markt derzeit ordentlich saturiert ist, hat mich dieser Release direkt angesprochen. Unter dem Banner EXTREMITY haben sich erfahrene Musikerinnen und Musiker der amerikanischen Todesstahl-Szene versammelt, welche aktuell mit "Extremely Fucking Dead" eine äußerst prägnante Debüt-MCD abgeliefert haben.
Die vier Kalifornier/Innen bringen es auf einen reichen Erfahrungsschatz und
haben zum Teil bereits bei Bands wie AGALLOCH, REPULSION oder LYCUS in Lohn und Brot gestanden. Von den genannten Referenzen kann man allerdings REPULSION am deutlichsten heraushören. Der Sound ist sehr dreckig und zermahlt wie ein rauer, alter Mühlstein das eigene Trommelfell. Der naturtrübe Death Metal erinnert an die frühen Neunziger und lässt Erinnerungen an BENEDICTIONs "Subconscious Terror" wach werden. Die Vocals, die gemeinschaftlich von Shelby Lermo und Marissa Martinez (die man in den 90ern noch als Dan Martinez von CRETIN her kennen könnte) ins Mikro gegröllt und loten dabei immer wieder neue Abgründe morbider Grunts und gutturaler Growls aus. Das wird durch ein - auf der ersten Blick - ziemlich stumpfes (wenn auch effektives) Rhythmusfundament abgerundet, das sich aber immer wieder durch überraschende Stilbrüche und abgedrehte Riff-Akrobatik auszeichnet. 

Wenn man nach der puren Essenz aus 30 Jahren Death Metal sucht, dann ist man bei diesem Vierer genau richtig. EXTREMITY macht dem eigenen Namen wirklich alle Ehre - die Growls sind extrem-roh, die Gitarren sind extrem-tief und die Drums wummern extrem-wütend. Wer auf "Extremely Fucking Dead" irgendwelche Innovationen erwartet, der hat das Konzept nicht verstanden. Denn hier wird ein Cocktail gemischt, der vor allem alten Helden wie BOLT THROWER, MONSTROSITY und VITAL REMAINS Tribut zollt. Kurzum, wir haben es hier mit solidem Todesbleihandwerk zutun, das nichts wirklich neu macht, aber seine Stärken perfekt zur Geltung bringt.
Wer neugierig geworden ist, bekommt diesen Dreher als CD, Vinyl, Tape oder Download seit dem 7. April bei 20 Buck Spin.

[Adrian]

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