Montag, 10. Juli 2017

CD-Review: Odium "As The World Turns Black"

Wer an hessischen Thrash Metal denkt, dem fallen sofort TANKARD und EXUMER ein. Danach kommt lange nichts und nur wenige außerhalb der Region erwähnen überhaupt die Hasselrother von ODIUM, die immerhin auch schon seit fast 25 Jahren unterwegs sind und in dieser Zeit bereits sieben Alben veröffentlicht haben. Der achte Output  "As The World Turns Black" steht bereits in den Startlöchern und erscheint diesen Freitag. 
Auch wenn wir selbst in Hessen lokalisiert sind, gibt es bei uns keinen Bonus für
Regionalität. Den braucht man dem Fünfer auch gar nicht zugestehen, denn ihr kraftvoller Sound spricht für sich selbst. Neben einer steinharten Thrash-Keule mischt man dem Klang auch immer wieder klassische Akzente bei - was in der Beschreibung bei Metal-Archives als "Thrash Power Metal" umschrieben wird. Soweit würde ich allerdings nicht gehen. Denn auch wenn man immer wieder melodische Riffs einbaut (wie etwa bei 'No Goodbye'), ist der Mix an sich weder poppig noch glatt genug um in die Power-Metal-Schublade gepackt zu werden.  Man könnte diesen Stil besser als "SLAYER mit Süßstoff" bezeichnen - hört mal in 'Blind' rein, dann versteht ihr was ich meine. Das klingt allerdings negativer als es gemeint ist. In 'Revolution' merkt man zum Beispiel wie gut diese kanalisierte Wut funktionieren kann und bekommt den besten Track der Platte geboten. Überhaupt wächst der Dreher mit jedem Song weiter über sich hinaus und geht immer besser die Gehörgänge runter. Einzig bei den Vocals von Sänger Ralf Runkel würde ich mir hier ein wenig mehr Ecken und Kanten wünschen. Denn auch wenn er ein tolles Organ hat und live stets einen guten Job macht, vermisse ich auf der vorliegenden Scheibe ein wenig die eigene Note. 

Insgesamt gibt es aber nicht viel zu meckern bei ODIUM.  "As The World Turns Black" bietet viele tolle Hymnen zwischen Thrash und Heavy Metal und mit 'Revolution' gibt es hier sogar einen heimlichen Hit, der auf Bühne bestimmt wunderbar ankommen wird. Freunde der alten Schule sollten sich diesen Dreher auf jeden Fall zu Gemüte führen.
Ab 14. Juli liegt das achte Werk der Kinzigkinder bei MDD Records zur Abholung bereit.

8 von 10 Punkten

[Adrian] 

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