Montag, 30. Oktober 2017

Reingehört: Grindhouse "Greetings From Nowhere"

Die NRW-Chaoten von GRINDHOUSE haben es endlich geschafft eine neue Scheibe auf die Kette zu bekommen und diese kommt sogar noch ganz edel auf Vinyl daher! "Greetings From Nowhere" liegt uns zwar nur als Testpressung vor (erwartet also keine Bewertung der Aufmachung), aber musikalisch erleben wir hier die komplette Anarcho-Breitseite.
Auch wenn die Größe der Platte auf ein Full-Length-Album schließen lässt,
handelt es sich beim Zwölfzoller um eine EP mit acht knackigen Crust-Punk-Hymen. Produktionstechnisch habe ich die Nettersheimer selten so gut abgemischt erlebt wie auf diesem Release - allerdings müsst ihr keine Angst um den lieb gewonnenen Rotz haben. Das Quartett klingt nach wie vor extrem ungeschliffen und dreckig - eben wie eine richtige D-Beat HC-Punk-Kapelle und nicht wie diese weich-gespülte Scheiße, die einem vie zu oft auf größeren Bühnen vorgesetzt wird. Hier muss es knarzen und die Vocals grölen. Auch die eingestreuten Metal-Facetten machen sich gut im Sound der  Rheinländer (wie zum Beispiel Blast Beats und Shredder-Gitarren in 'Queens Of The Nile' - dem schwer-metallischsten Track der Platte) - nichtsdestotrotz bleibt man fest im Punk verwurzelt, auch wenn man mit mehr Struktur zu Werke geht als in der Vergangenheit.
Insgesamt bleiben die Grindhäuser ihrem Stil treu und verfeinern lediglich Technik und Handwerk. "Greetings From Nowhere" ist eine geschriene Ode an die alten Tage als Punk noch gefährlich und aggressiv war. Im Gegensatz zu poppigen Müll wie FEINE SAHNE FISCHFILET oder BROILERS regiert hier musikalisch die Anarchie und kein Heile-Welt-Wohlfühlsound. 

Wenn es wieder mehr solche Punk-Truppen geben würde, würde ich auch gerne wieder entsprechende Szene-Konzerte besuchen. Bis dahin bleiben GRINDHOUSE meine liebsten Krawallrabauken.
Seit 27. Oktober kann man den Dreher bei den Jungs per Mail bestellen.

[Adrian] 

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