Donnerstag, 21. März 2019

CD-Review: Obscure Infinity "Into The Vortex Of Obscurity"

OBSCURE INFINITY? Was habe ich noch nicht über diese Band geschrieben? Seit der ersten Demo folge ich dem Schaffen der Westerwälder Todeswalze und im Gegensatz zu vielen anderen Underground Bands ist der Glanz nach einer Dekade des Musik machens noch nicht vergangen. Im Gegenteil! Mit "Into The Vortex Of Obscurity" erscheint aktuell das vierte und vielleicht beste Album der eigenen Geschichte.
Auf knapp 41 Minuten bringen es die acht neuen Songs, wovon eines ein Interlude ist. Mit 'Embrace Obscurity' geht es gleich richtig nach vorn, was 'A
Cosmic Disgrace' wiederum logisch fortführt. Bereits hier fällt auf, dass die Rheinland-Pfälzer die Kompaktheit ihres Album entscheidend erhöht haben. Schnell und treibend bohren sich die Melodien in den eigenen Neocortex und bleiben dort hängen, weil das Zusammenspiel aus Rhythmus und Riffing perfekt aufeinander abgestimmt wurde.  An allen Ecken gibt es etwas zu entdecken. Auch nach dem fünften oder sechsten Durchlauf findet man immer noch Details, die man zuvor überhört hat - seien es die dunkelschönen Black-Metal-Motive in 'Grotesque Face' oder die einzelnen klaren Anschläge der Gitarrensaiten, die den cleanen Gesangspart von 'Lightning Spear (A Forlon Wanderer Part II)" begleiten. Über den genannten Titel könnte man auch ein eigenes Review schreiben.  Natürlich hat auch dieser Track ein astronomisch gutes Sechssaitersolo so wie fast jeder Song dieser Scheibe. Das bereits erwähnte Zwischenspiel ist unverzerrt wie filigran und wird besonders Langzeit-Fans Spaß machen, die mit dieser Art der Instrumentals bereits bestens vertraut sein dürften. Umso brutaler wirkt dann der Kontast zum finalen 'Swallowed By Time And Darkness', das mit etwa neun Minuten der längste Titel auf dem Dreher ist. Nach einem wabernden Start steigert sich dieser Song immer weiter und wächst sich zu einem Inferno aus, in dem die ganze Bandbreite des extrem-metallischen Gutturalgesangs offenbart wird, aber Sänger Jules setzt noch einen drauf und zeigt sich im weiteren Verlauf von einer hochemotionalen Seite, wenn er mit einigen verzweifelten Schreien besondere Akzente setzt. Die Gitarren flankieren diese Vorstellung sehr passend und haben für jede Atmosphäre die perfekte Klangfarbe parat. Das ist schlichtweg ein wunderschöner Schlusspunkt für diesen großartigen Opus.
OBSCURE INFINITY hat bisher noch nie einen schlechten Release herausgebracht, aber mit "Into The Vortex Of Obscurity" übertreffen sich die Old-School-Deather selbst. Selten zuvor wurde Death Metal so virtuos mit Black und Heavy Metal Einflüssen vereint. Die Vielschichtigkeit der Lieder ist Wahnsinn. Nichts passiert hier zufällig und alles ist perfekt arrangiert. Allein die Soli der Gitarren sind nicht von dieser Welt.  An diesem Album gibt es 2019 nur dann ein Vorbeikommen, wenn man blind und taub ist. 
Ab dem 22.03.2019 bekommt diese Scheibe bei FDA Records.

10 von 10 Punkten

[Adrian]

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