Dienstag, 23. April 2019

CD-Review: Reckless Manslaughter "Caverns Of Perdition"

Nachdem es einige Jahre ruhig um die Herren von RECKLESS MANSLAUGHTER war, kommt nun mit "Caverns Of Perdition" die dritte Langrille über FDA Rekotz auf die heimischen Plattenteller. Alleine schon das Seagrave-Cover ist an und für sich den Kauf der Scheibe wert, doch lohnt es sich auch die Anlage anzuwerfen? 
Los geht es mit 'Blast into Oblivion', der erwartungsgemäß zügig nach vorne aus den Boxen stürmt und genau das liefert, was man bei der Band im Grunde auch erwartet - Old School Death Metal. Bei 'Unleash The Spirits Of The Fallen' wird dann deutlich Tempo herausgenommen, der abwechslungsreiche Midtempo-Song sollte vor allem Live ganz schön abräumen. Mit 'Vaporized Crucifix' folgt kurz darauf auch schon der nächste Knaller, abwechslungsreich, flirrende Riffs, klug gesetzte Breaks, für mich der wahrscheinlich neben 'Funeralmaster' beste Song der Scheibe. Das sich anschließende Instrumental 'Into Unknown Caverns' ist ein nettes Interludium und im Albumkontext durchaus angenehm, aber kann mich als eigenständiger Song jetzt nicht wirklich vom Hocker reißen. Im Endeffekt ist das aber auch nicht schlimm, weil vor allem 'Stiffshifter' noch einmal ordentlich Tempo macht bevor die Band dann einen echten Kracher aus dem Hut zaubert. 'Funeralmaster' schimpft sich der letzte Song, eine elf-minütige-Walze, die sich auch stilistisch deutlich vom restlichen Material abgrenzt. Orientieren - und wirklich auch nur das - sich die vorherigen Songs an klassischen Szenegrößen wie MORBID ANGEL oder BOLT THROWER, scheinen hier eher Bands wie HOODED MENACE als Einfluss gedient haben. Entsprechend doomig und düster reißt die Band den Hörer dann mit in den Abgrund. Ein mehr als würdiger Abschluss eines starkes Albums.
Klares Fazit: Das Teil sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch einiges für die Ohren. Fans des Old School Death Metals werden Kauf keinesfalls bereuen, aber auch allen anderen  Freunden härterer Klänge sei "Caverns Of Perdition" durch Ihren Abwechslungsreichtum ans Herz gelegt. Eingängigkeit geht hier Hand in Hand mit durchdachten Riffs und Melodien, sodass man auch nach mehreren Durchgängen immer wieder überrascht aufblickt, weil man wieder eine neue Kleinigkeit entdeckt hat. Man findet hier eine Platte vor, die sich glücklicherweise wenig in eines der bekannten Schemata pressen lässt und einfach ihr eigenes Ding macht. Darauf wartet man doch gerne sechs Jahre.
Die neue Scheibe von RECKLESS MANSLAUGHTER erscheint am 24.05.2019 via FDA Records.

8 von 10 Punkten

[Nezyrael]

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