Sonntag, 28. Juni 2020

CD-Review: Kathartik "Mind.Abyss.Terror"

In meiner Preview zur neuen KADAVERFICKER-Scheibe, habe ich ja bereits angedeutet, dass der black-deathige Einfluss (der dort herauszuhören ist) bestimmt auch auf Basser Major Maggotfeeder zurückzuführen ist. Denn dieser engagiert sich bereits seit drei Jahren ebenfalls bei KATHARTIK und wildert dort in den Gefilden des düsteren Blackened Death Metal herum. Bereits im letzten Dezember erschien mit "Mind.Abyss.Terror" ihr zweites Full-Length-Album in Eigenregie und verdient an dieser Stelle noch einen Schulterblick.
Die Platte bringt es in Summe auf knapp 51 Minuten Spielzeit, die sich auf elf Titel verteilen. Es handelt sich dabei um teilweise sehr atmosphärischen Extreme Metal, der es in aller  bester BELPHEGOR-Manier versteht, ein erbarmungsloses
Blast-Gewitter abzufeuern. Das Mischungsverhältnis fällt hier aber klar zu Gunsten des Black Metal aus, was sich vor allem in teils stöhnenden teils fauchenden Keifern niederschlägt. Auch die Stimmung ist durchweg dunkel und morbide, was sich wiederum in vielen breitwandigen Riffs manifestiert. Es gibt aber auch Facetten, die eher dem Todesblei zu zuordnen sind, wie die sehr klinisch gespielte Double-Bass oder auch die vereinzelt auftauchenden rhythmischen Riffs. Diese Details erinnern wiederum subtil an VADER oder auch DEICIDE, was aber wirklich nur dezent bei genauem Hinhören auffällt. Ich gehe stark davon, dass die aller meisten Hörer diese Platte als reinen Black Metal wahrnehmen werden. Besser ins Auge sticht da die Homogenität der Scheibe. Man kann sich vom ersten bis zum letzten Track in diesem Dreher verlieren. Man steckt sich die Kopfhörer in die Ohren und lauscht am Besten zurückgelehnt auf der Couch. Auch wenn es dem Album an Härte nicht mangelt, wirkt es trotzdem meditativ, weil der Fluss weder von Einspielern noch von Zwischenspielen unnötig gestört wird.


Alles in allem muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er die dargelegte Homogenität nun als eintönig und langweilig oder genial und erhaben empfindet. Persönlich mag ich es ja eigentlich lieber wenn Kapellen mit sinnstiftenden Samples oder Interludes arbeiten, aber "Mind.Abyss.Terror" profitiert enorm von seiner unverfälschten Purheit. Dadurch funktioniert es nämlich noch besser eine dichte Atmosphäre aufzubauen, von der kein Schnickschnack ablenkt. Kuzum, Musikfreunde, die nach einem Album suchen, das in der räudigen Schnittmenge von MARDUK und NAGLFAR liegt, sind hier genau richtig.
Seit 17.12.2019 gibt es das aktuelle Album von KATHARTIK bei Bandcamp

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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