Mittwoch, 29. Januar 2014

CD-Review: Demona "Speaking With The Devil"

Bands aus Südamerika sind ja schon lange keine Exoten mehr im Metal-Bereich. Vor allem bei uns haben ja schon ein paar Vertreter Chiles (zum Beispiel RAPER oder CANCERBERO) einiges an Staub aufgewirbelt. Nun schickt sich das unter weiblicher Verwaltung stehende Projekt DEMONA an mit der neuen Platte "Speaking Of The Devil" die äußerst maskuline Speed-Metal-Szene endgültig zu erobern.
Angefangen hat diese Band als One-Woman-Band der Sängerin und Gitarristin Tanza. Inzwischen allerdings ist eine männliche Instrumentalfraktion an Board, die für den nötigen Dampf in den Songs sorgt. Die Tracks selbst sind sehr straighte und rasante Speed-Metal-Kracher, die allesamt gut ins Ohr gehen. Angefangen beim in Spanisch gehaltenen Opener 'Malevendios' über 'Traitors' bis zum Outro funktioniert hier jeder Titel. Ähnlich wie die nordamerikanischen Kollegen von MORTILLERY wirken die weiblichen Vocals weder fremd noch unpassend. Mit einer sehr old-schooligen Produktion und einer kräftigen Portion Hall auf der Stimme klingt diese Scheibe wie ein Fabrikat der späten Achtziger und zeichnet sich durch hervorragende
Gitarrenarbeit aus, die insbesondere in den Soli zu Höchstleistungen aufläuft.
In 'Stronger Than The Hardest Stone' kann man gut heraushören, dass  Thrash eine wichtige Zutat in diesem Klang-Cocktail ist. In dieser Melange finden sich außerdem noch Elemente aus klassischem Hardrock und NWoBHM wieder, die sich dann in so fabelhaften Melodien wie in 'Mercenario' niederschlagen (auch dieses Stück wird in Muttersprache der Vokalistin vorgetragen). Es sind gerade die spanischen Lieder, die diesem Album das gewisse etwas verleihen. Denn was in deutscher Sprache oft etwas peinlich wirkt (ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an die Schlager-Thrasher von WORTMORD), funktioniert mit der Sprache Chiles wunderbar. Die Songs erhalten einen individuellen Charakter und wirken zu keinem Zeitpunkt cheesy.



DEMONA sind eine echte Überraschung und verpassen mit ihrem frischen und gleichzeitig traditionellen Sound dem Genre eine thrashige Frischzellenkur. Wer nach 'Dirty Speed Metal' sucht ist bei den Dämonen von der Pazifikküste an der richtigen Adresse (auch wenn sie inzwischen nach Kanada umgesiedelt sind) und sollte "Speaking With The Devil", das seit dem 20. Dezember über Infernö Records erhältlich ist, unbedingt mal antesten. Gründe, die dagegen sprechen gibt es nämlich keine!

9 von 10 Punkten


[Adrian]

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